Derbykracher zwischen Varel und Aurich begeistert 900 Fans

Sonntag, 02.11.2025 / 11:50 Uhr

Altjührden – 900 Zuschauer in der seit Wochen ausverkauften Manfred-Schmidt-Sporthalle in Altjührden hielt es am Samstagabend schon Minuten vor dem Abpfiff nicht mehr auf ihren Sitzen. Der Derbykracher zwischen Drittliga-Aufsteiger HSG Varel und Titelaspirant OHV Aurich war an Spannung und Dramatik kaum mehr zu toppen. Zunächst brachte OHV-Rückraumshooter Kevin Wendlandt die Auricher sechs Sekunden vor dem Abpfiff mit 32:31 in Front, doch die Gastgeber schlugen noch einmal zurück. Mit dem Schlusspfiff markierte HSG-Kreisläufer Kai Schildknecht nach Zuspiel von Joel Hoppe, dem mit acht Treffern besten Vareler Torschützen, den mehr als verdienten 32:32-Ausgleich. Anschließend kannte der Jubel um HSG-Trainer Arek Blacha keine Grenzen mehr. Nach dem 29:29 gegen Zweitliga-Absteiger ASV Hamm-Westfalen knöpften die Friesländer damit einem weiteren Top-Team in eigener Halle einen Punkt ab. „Ich bin total glücklich, aber auch erschöpft. Meine Jungs haben überragend gekämpft. Das Remis ist total gerecht“, freute sich Blacha. Auch OHV-Coach Sven Suton sprach nach der Partie von einem gerechten Unentschieden, auch wenn er mit der letzten Aktion des Spiels haderte. „Ich weiß nicht, wo bei diesem Treffer der Fehler bei uns war. Für Varel war es ein Punktgewinn, für uns eher ein Punktverlust“, resümierte der Auricher Trainer. Von Beginn der Partie an herrschte in der altehrwürdigen Pfeilerhalle beste Derbystimmung. Beide Fanlager peitschten ihre Teams lautstark zu bärenstarken Leistungen. Varels Spielmacher Mohamad „Mo“ Sibahi brachte sein Team in der 2. Minute in Führung. Doch nur Sekunden später glich Aurich durch Robin Leunissen zum 1:1 aus. Der niederländische Rückraumspieler avancierte bis zu seiner verletzungsbedingten Auswechslung (48.) mit zehn Treffern zum gefährlichsten Auricher Angreifer. Schon in den ersten 30 Minuten wogte die Partie mit Führungswechseln hin und her. Mit 16:16 ging es schließlich in die Pause. Im zweiten Durchgang steigerten beide Teams noch einmal das Tempo. Ruhephasen – auch für die Fans beider Lager – gab es nicht. Mitte der zweiten Hälfte führte die HSG nach zwei Toren von Nicholas Beck und einem Treffer von Luca de Boer mit 25:22 (45.). Sekunden später sah Varels Tobias Schwolow die Rote Karte, als er nach Ansicht der Schiedsrichter Aurichs Rechtsaußen Christopher Braun bei einem Wurf gefoult hatte. „Meine Hinausstellung kann ich mir nicht erklären. Ich bin mir keiner Schuld bewusst. Ich bin in der entsprechenden Situation am Kreis sogar noch einen Schritt vom Gegenspieler weggegangen“, so Schwolow. Aurich kam per Siebenmeter von Axel Rämhed (45.) und einem Treffer von Rene Mihaljevic auf 24:25 heran (47.), doch Sibahi und Beck stellten den alten Vorsprung von drei Toren (49., 27:24) wieder her. Die Schlussphase hatte es dann mit wechselnden Führungen in sich. Am Ende stand ein 32:32-Unentschieden. Nach dem Heimspiel ist vor dem Heimspiel. Bereits am kommenden Samstag, 8. November, dürfen sich die Vareler Fans auf das nächste Heimspiel ihrer Mannschaft freuen. Mit der Unterstützung der Zuschauer soll dann ab 19.30 Uhr in der Manfred-Schmidt-Sporthalle gegen die Ahlener SG der erste Heimsieg der Saison her.  

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