HSG-Damen erkämpfen sich mit dezimiertem Kader wichtigen Auswärtspunkt
Mit nur 8 Feldspielerinnen traten die Damen der HSG Varel am vergangenen Samstag die Reise zum schwierigen Spiel nach Nordhorn an.
Die Ausgangslage erinnerte an das letzte Auswärtsspiel gegen FC Schüttorf 09 und wie das ausgegangen ist, konnte leider doch noch nicht ganz vergessen werden. Dementsprechend angespannt war die Stimmung in der Mannschaft, denn noch so eine schmerzliche Niederlage wollte man sich nach zweistündiger Anfahrt nicht schon wieder einfangen. Eine weitere Parallele bestand darin, dass auch die Damen der in Nordhorn ansässigen SpVgg Brandlecht-Hestrup bisher noch keine Punkte abgeben haben. Die durchweg hohe Anzahl an geworfenen Toren (bisher kamen sie in jedem Spiel über 30 Tore) ließ auf ein hohes Tempo schließen, welches es mit wenig Wechselmöglichkeiten in Schach zu halten galt. Ein besonderer Fokus sollte auf die schnellen Außenspielerinnen gelegt werden, die bis dato die meisten Tore für Brandlecht-Hestrup warfen.
Nachdem Melanie Johanning das erste Tor des Spiels warf und man sich auch von einem Doppelschlag der Gegnerinnen nicht beirren ließ, indem Isabelle Cassens direkt zum 2:2 nachlegte, entwickelte sich jedoch ein Spiel auf Augenhöhe. Dabei wechselten die knappen Führungen mehrmals zwischen beiden Mannschaften. Zum Ende der ersten Halbzeit konnten die Gegnerinnen sich erstmals auf 4 Tore absetzen (17:13 in der 28. Minute) und das Spiel drohte nun doch zu Gunsten der SpVgg zu kippen. Doch die HSG-Damen bewiesen Moral und Kampfgeist und ließen sich nicht abhängen. Bereits zum Pausenpfiff konnte der Vorsprung auf 2 Tore zum Stand von 17:15 verkürzt werden.
Nachdem in der Halbzeitpause besonders das Abwehrverhalten thematisiert wurde, welches das große Manko des Spiels darstellte, gelang der Start in die zweite Halbzeit mit zwei Toren in Folge zum 17:17-Ausgleich optimal. Auch die kurz darauffolgende doppelte Unterzahl sorgte nicht dafür, dass die Damen den Anschluss verloren. Ganz im Gegenteil – die Partie verlief weiter ausgeglichen, wobei die HSG immer wieder die Führung vorlegte und sogar ein Sieg zum Greifen nah schien. Daran konnte auch eine weitere doppelte Unterzahl 6 Minuten vor Ende des Spiels nichts mehr ändern. Doch leider gelang es nicht, in der Abwehr den entscheidenden Zugriff auf die druckvoll spielenden Gegnerinnen zu bekommen, sodass auch immer wieder das Gegentor zum Ausgleich fiel. Besonders die beiden Torhüterinnen Jana Eckhoff und Tjada Ohlenbusch verhinderten immer wieder mit starken Paraden, dass die Gegnerinnen sich ihrerseits einen größeren Abstand verschaffen konnten und entschärften u.a. vier der insgesamt sechs 7m-Würfe. Hinzu kam außerdem, dass gegen Ende des Spiels die ein oder andere klare Torchance liegen gelassen wurde, die für die entscheidende 2-Tore-Führung hätte sorgen können. Somit blieb es beim 31:31 – Endstand, der hinsichtlich der personellen Ausgangslage auf Seiten der HSG und der klaren Favoritenrolle der SpVgg Brandlecht-Hestrup trotzdem für große Freude und Zufriedenheit sorgte.
Dieses Erfolgserlebnis kommt gerade recht, denn als Nächstes stehen für die HSG Varel die zwei Heim-Derbys der Saison an – und zwar in extrem kurzem Abstand: Am kommenden Samstag, den 11.11.2023 gastiert die HG Jever/Schortens um 20 Uhr in der Manfred-Schmidt-Sporthalle und bereits am Montag, den 13.11.2023 folgt direkt das Heimspiel gegen den TvdH Oldenburg – das Wochenende spiegelt für die HSG quasi eine Neuauflage des Relegationsturniers im Sommer 2022 wider und wird mit Spannung und Vorfreude erwartet.
Für die HSG spielten:
Jana Eckhoff und Tjada Ohlenbusch im Tor; Laura Siebels (4), Greta Derschewsky (6/4), Anne Heimburger (1), Julia Fischer, Jantje Bauer (3), Melanie Johanning (8/1), Anna Koring (2) und Isabelle Cassens (7)
