Hans Hieronymus sagt der SG VTB/Altjührden Adieu

Mittwoch, 17.05.2023 / 9:47 Uhr

Altjührden – Hans Hieronymus – ein Mann, auf den sich die Handballer der SG VTB/Altjührden seit inzwischen über 27 Jahren felsenfest verlassen können, sagt der Oberliga-Mannschaft am Saisonende als Betreuer Adieu. In den fast drei Jahrzehnten ist der mittlerweile 67-Jährige längst zu einem unverzichtbaren Teil der Mannschaft geworden. „Es hat mir immer sehr viel Spaß gemacht. Meine Familie hat mich immer unterstützt und mir nie Steine in den Weg gelegt“, sagt Hieronymus und denkt noch gerne an die Anfänge zurück, als wehende Handball-Fanschals aus Autofenstern den Postbediensteten Mitte der 90er neugierig auf den Sport machten. „Ich war Radsportler und hatte bis dahin nichts mit dem Handball zu tun“, erinnert sich Hieronymus. Erst einmal mit dem Handball-Virus infiziert, guckte er sich die Heimspiele in Altjührden an. Anschließend ging alles sehr schnell. Auf einer Handball-Versammlung hieß es: „Ein Betreuer muss her. Mach Du das doch.“ Mit einem Klemmbrett „bewaffnet“, nahm der gebürtige Bockhorner ab November 1995 fortan bei jedem Spiel Platz auf der Ersatzbank. „Das erste Spiel in Barnstorf ging dann auch gleich verloren“, schmunzelt Hieronymus. Seiner Spielstatistik entging in all den Jahren so gut wie nichts: Tore, Fehlwürfe oder Zeitstrafen. Doch Hieronymus hatte nicht nur Fakten und Daten auf dem Schirm, sondern auch andere Aufgaben wie Fahrpläne, Pausen und Anfahrtswege mit dem Busunternehmen abzuklären, bei den Spielen die Trikots in den Kabinen an Haken zu hängen oder früher Auswärtsergebnisse per Telefon an Uschi Reents in die Stammkneipe am Vareler Hafen weiterzugeben. Der Mann für alles hatte aber auch immer einen Blick für die Spieler. Nach einem Fehlwurf gab es schon mal eine aufmunternde Geste oder nach einem Torerfolg ein Schulterklopfen. Gerne erinnert sich Hieronymus an den Zweitligaaufstieg 1999, als die HSG Varel unter Trainer Peter Kalafut und mit Rückraumshooter Arek Blacha und Torwart Sascha Vorontsov durch einen Auswärtssieg beim Ligarivalen Wilhelmshavener HV den Grundstein zum Wiederaufstieg legte. „Der Derbysieg und der Aufstieg waren absolute Highlights, zumal wir es zuvor drei Jahre lang nicht geschafft hatten aufzusteigen.“ So ganz wird Hieronymus das runde Leder aber nicht aus der Hand legen. „Ich bin weiter Handball-Abteilungsleiter beim Vareler TB. Zudem bin ich zusammen mit Marlen Webersinke das Schriftführerteam bei der neugegründeten HSG Varel“, sagt Hieronymus und freut sich auf mehr Zeit für seine anderen Hobbys. „Ich spiele freitags Badminton in Altjührden, fahre weiter Rad und beobachte gerne die Natur. Aber – ohne Handball geht es eigentlich nicht.“

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